Skipperin: Brigitte
Crew: Evi, Gisela, Ingrid, Michi, Veronika und Hans
Revier: Kroatien: Biograd -Sali -Biograd
Boot: Sun Odyssey 39i Performance
Zeit: 24. - 29. September 2012
Samstag, 23. 9. 2012:
Um 10 Uhr 30 brechen wir mit zwei Autos auf nach Biograd na Moru und kommen um 15 Uhr 30 dort an. Am Parkplatz der Marina „Kornati“ quillt ein Berg von Taschen unterschiedlichster Größe, Formung und Farbe aus den Autos. Mit Hilfe eines Wägelchens werden die schweren Gepäckstücke zum Boot geschafft. Nun entwickelt sich ein eifriges Hin und Her im Boot, man bezieht seine Kabine, versucht den Inhalt seiner Taschen halbwegs geordnet in die vorhandenen Kästchen zu stopfen, stolpert dabei über das eigene oder fremde Klumpert, das am Boden liegt, und der Gesamteindruck ist eher chaotisch. Doch siehe da, in relativ kurzer Zeit sind all die nötigen und auch die unnötigen Utensilien verstaut, das Innere des Bootes macht wieder einen durchaus zivilisierten Eindruck. Die nun schon etwas ermüdete Crew sammelt sich im herrlichen Sonnenschein an Deck, um den wohlverdienten Einkehrschluck zu sich zu nehmen. Zu Abend essen wir in einem netten Lokal.
Sonntag, 24. 9. 2012:
Gegen 10 Uhr legen wir ab. Die Frühwolken haben sich verzogen, dem Segelvergnügen steht nichts mehr im Wege. Vorerst geht es der Küste entlang, dann rund um die Insel Vrgada. Zwischen den zahlreichen Inselchen wird der Wind immer weniger. Unser heutiges Ziel ist die Insel Zut. Der Wind schläft allmählich ganz ein, sodass wir das letzte Stück zur Insel motoren. In der Zwischenzeit ist es 16 Uhr geworden. Wir liegen in einer Bucht mit einem Lokal namens „Bain“. Und genau dies tun nun Michi, Evi und ich auch. Schnell sind wir im Badekostüm und auch schon im Wasser. Das Wasser ist angenehm und erfrischend. Das folgende Abduschen mit Süßwasser an Bord ist mindestens so fein. Anschließend erkunden Michi, Inge und ich die Insel. Im Lokal stärken wir uns dann bei einer Fisch-und Fleischplatte mit einer großen Schüssel Erdäpfel und Salat. Bier und Wein hilft uns den Flüssigkeitsmangel des Tages zu beheben.
Montag, 24. 9. 2012:
Nach einem gemütlichen Frühstück starten wir gegen 10 Uhr zur Rückfahrt nach Biograd. Kaum sind wir außerhalb der geschützten Bucht, weht uns ein kräftiger Wind entgegen. Wir fliegen mit 5, bei Böen mit 6 Beaufort dahin. Diesmal lassen wir die Inseln Kosara und Zilzan steuerbords liegen. Um 7 Uhr treffen wir uns mit den anderen Segelkollegen im Restaurant der Marina.
Dienstag, 25. 9. 2012:
Für 10 Uhr ist der erste Regattastart geplant und so motoren wir aus der Marina in die Nähe der Startlinie. Die restlichen Teilnehmerboote gesellen sich zu uns, wir sind 10 Boote insgesamt. Doch ein wesentlicher Bestandteil für die Regatta fehlt, der Wind. Etwas nach 12 Uhr bricht Hektik aus. Die Regattaleitung verkündet den Start der Wettfahrt in wenigen Minuten und mit dem aufgekommenen Lüftchen trachtet jeder in eine optimale Startposition zu gelangen. Der Wind ist sehr dürftig und es wird mehr gestanden als gefahren. Im Kanal wird die Fortbewegung eher durch die Meeresströmung als durch den Wind bewirkt . Gegen 16 Uhr durchfahren wir als 5. Boot die Ziellinie. Der zweite Start gelingt vorerst sehr gut, und wir liegen in Führung. Bald ziehen einige Boote vor, am Wendepunkt herrscht Gedränge. Knapp an der Ziellinie drängt sich nochmals ein Boot an uns vorbei, und wir passieren wiederum als 5. Boot das Ziel.
Mittwoch, 26. 9. 2012:
Die erste Wettfahrt startet um 10 Uhr. Heute gibt es Wind. Wieder rudeln sich die Boote zum Angriff auf die Startlinie zusammen. Wiederum geht es um das Leuchtfeuer Kocerka und die Inseln vor Biograd. Diesmal ist die Runde in kurzer Zeit geschafft, wir durchlaufen als zweites Boot die Ziellinie. Die zweite WF startet um 11 Uhr 18, Ziel ist Sali auf der Insel Dugi otok. Bis zur S-Spitze von Pasman kreuzen wir bei kräftigem Wind auf. Um die Inselspitze herum haben wir Vorwindkurs und fahren zum Teil Butterfly. Die meiste Zeit jedoch segeln wir Raumschot. Mit teilweise 30 – 34 Knoten geht es dahin. Um 14 Uhr 44 durchlaufen wir die Ziellinie bei Sali als 6. Boot. Die Nacht ist wegen des heftigen Windes recht unruhig.
Donnerstag, 27. 9. 2012:
Heute ist Regattapause. Um 9 Uhr 40 starten wir bei Starkwind, 6 – 7 Beaufort blasen uns entgegen. Außerhalb des Hafenbeckens setzen wir nur 2/3 der Genua und durchpflügen die beachtlichen Wellen, der Weg führt uns zurück nach Biograd. Am Nachmittag fährt ein Bus von der Marina zum „Jachtklub“ der Kroaten wo ein Spielenachmittag angesagt ist. Schöpferische Phantasie und Improvisationsgabe gepaart mit Freundlichkeit und Herzlichkeit lassen diese Begegnung mit den Gastgebern zu einem vollen Erfolg werden.
Freitag, 28. 9. 2012:
Der Himmel ist bedeck, es ist diesig und schwül, es herrscht Windstille. Heute sollen zwei WF gefahren werden, um 10 Uhr 30 soll der Start sein. Diesmal geht es Richtung Pakostane, dort sollen zwei Inselchen umrundet werden. Wiederum wird der Start wegen Windstille verschoben. Bei leichtem Lüftchen starten wir dann endlich. Doch bald ist dieses Lüftchen wiederum ganz eingeschlafen. Wir quälen uns 6 ½ Stunden um die ungeheuerliche Strecke von10 Meilen hinter uns zu bringen.
Am Abend bei der Siegerehrung erfahren wir unsere Platzierung, in der Gesamtwertung erreichen wir den 5. Platz, in der Bootsklassenwertung findet man uns am 3. Platz.
Samstag, 29. 9. 2012:
Um 7 Uhr ist Tagwache. Schnell ist alles gepackt und um 8 Uhr 45 räumen wir das Boot. Bald ist all das Gepäck in den Autos verstaut und los geht es Richtung Heimat.
Ich durfte eine schöne Woche mit lieben Menschen verbringen, dafür bin ich dankbar.
Gisela