Skipperin Brigitte Zörweg, Reiseleitung Gisela Hofm., mit Silvia, Renee und Ulrike
Eine Zusammenfassung von Gisela Ho
Diesmal waren wir nur zu fünft unterwegs – eine kleine, interessierte, immer gut aufgelegte Truppe. Unser Törn hatte diesmal etliche Schwerpunkte: Natur erleben, Kulturgüter besichtigen, Literatur kennenlernen, Kulinarik genießen und sich Sonne und Wasser hingeben.
Bei Regen brachen wir zu dritt am Samstag in der Früh in Graz auf. Bald nach der Grenze besserte sich das Wetter, in Biograd angelangt, strahlte die Sonne vom Himmel. Bald nach unserer Ankunft stießen die beiden restlichen Crewmitglieder zu uns (sie kamen von einem Skipperinnentraining).
Der Sonntag findet uns segelnd nach Dugi Otok in die Luka Telascica. Der erste Teil einer Lesung beginnt: Es wird uns die Novelle „Königslegende“ von Paula von Preradovic geboten. Die Novelle handelt vom kroatischen König Slavic, seiner Niederlage in einer Schlacht gegen Normannen und seine Verbannung auf eine kleine Insel. Wir liegen an einer Boje und schwimmen im erstaunlich warmen Meer.
Am Abend umrunden wir den Salzsee von Mir bis zu der Stelle, wo der Isthmus die Klippen auf einer kurzen Strecke durchbricht. Die Landbrücke ist so schmal, dass bei Sturm das Meerwasser übersprüht zum See. Hunderte von Steinmännern und aufgestelltes Treibholz verwandeln diese Stelle in ein „verzaubertes“ Felsengewirr. Wir steigen entlang der Klippen hinauf und erfreuen uns an den herrlichen Tiefblicken. Diverse botanische Studien werden unterwegs getätigt.
Montags in der Früh sind bereits eifrige Schwimmerinnen im Wasser. Wir segeln durch den Naturpark Kornaten, vorbei am Leuchtturm Tajer auf der Insel Vela Sestrica. Die Fortsetzung der Lesung wird durch eine notwendige Aktion unterbrochen. Die Genua klemmt und lässt sich nicht setzen. Brigitte wird am Mast hochgezogen um den Fehler zu begutachten. In der Folge wechseln Lesung und Versuche, die Genua flott zu bekommen ab. Schlussendlich wird die Genua ganz abmontiert. Wir streben unserem heutigen Ziel, der Insel Kaprije zu. In einer netten Bucht liegen wir an einer Boje. Vorerst genießen wir das Baden im Meer, anschließend köstliches Essen und Trinken im Lokal der Bucht.
Dienstags Morgenschwimmen, kurze Fahrt nach Sibenik, unterwegs sichten wir Delphine. Besichtigung der Kathedrale Sveti Jakov und der Altstadt, es ist sehr heiß. Am Nachmittag motoren wir die Krka hinauf zum Lokal Vidrovava und legen uns dort an den Steg. Schwimmen, Faulenzen und Beobachten anderer „Wassersportler“ (wir sind das einzige Segelboot) lässt zeitweise die Mundwinkel nach oben schnellen. Mancher Motorjachtfahrer scheint mit seinem Fahrzeug überfordert. Abends gehen wir wiederum sehr gut essen.
Am Mittwoch fahren wir in die Marina von Skradin. Dann nehmen wir das Ausflugsboot zu den Krka Wasserfällen und stürzen uns in die Touristenmassen - schauerlich – nicht die beeindruckenden Wasserfälle, sondern die Spezies „homo tatooensis“. Oberhalb der Fälle fahren wir mit einem Boot zur Klosterinsel Visovac. Wieder zurück in Skradin genießen wir auf einer Terrasse sitzend wiederum sehr gutes Essen. Es gewittert und regnet leicht.
In den Morgenstunden des Donnerstages gibt es kurzzeitig einen heftigen Regenguss. Bei zeitweise leichtem Nieseln motoren wir die Krka hinunter, angenehm, wenn die Sonne nicht so herunterknallt. Wir fahren nach Zlarin und besuchen das dortige Korallenmuseum. Eine nette Führerin erklärt uns die Gewinnung der Korallen, dank Silvias und Brigittes Sprachkenntnissen können alle an den Erklärungen teilhaben, sehr interessant. Weiter geht es Richtung Murter. Wir setzen Segel und ein Ersatzvorsegel. Wieder gibt es eine Lesestunde. In Murter treffen wir auf ein zweites Boot mit Clubmitgliedern und legen uns, mangels einer freien Mooringleine, längsseits. Es folgt ein sehr lustiger Abend mit Essen und Trinken, zwei von uns schwingen das Tanzbein.
Die ausgeschlafenen Crewmitglieder unternehmen am Freitagmorgen einen Spaziergang durch Murter zur Kirche, diese ist leider verschlossen. Wir fahren in eine nahe Bucht, legen uns an eine Boje und frönen dem Wassergepritschel. Ein SUP (stand up paddeling) wird aufgeblasen und in der Folge versuchen sich beinahe alle mehr oder minder erfolgreich die Gleichgewichtsübungen auf diesem Gerät zu bestehen. Es wird viel gelacht und wir haben richtig Spaß. Nach allgemeiner Ermüdung brechen wir am frühen Nachmittag nach Biograd auf. Wir haben guten Wind und der Rest der Novelle wird vorgelesen. Ein gemeinsames Abendessen in Biograd beschließt eine wunderbare Woche, in der gelebte Frauensolidarität sehr schön erlebbar wurde.