Oststeirer Cup 2013

Skipperin: Brigitte mit Crew Roswitha, Veronika, Gisela Hofm., Karin
Boot: Barcaso
Revier: Kroatien, Biograd-Sali-Biograd
Zeit: 22.9. bis 28.9.2013
 
Galerie
 
Sonntag, 22.9.2013 -Anreise
Roswitha holt mich mit ihrem Auto in der Löwengasse ab. Zwischen ihrem Abholen und meinem aus dem Bett Springen liegen gerade 20 Minuten. Ich habe verschlafen. Nun geht es nach Graz zu Brigitte wo wir unser Gepäck in Brigittes Wagen umladen. Ein schneller Kaffee tut gut, dann holen wir Veronika und Karin ab. Das Auto ist nun bis zum letzten Stauraum gefüllt, und es geht endgültig ab in  den Süden. Bei der Autobahnraststätte Dobra wird eine Pause eingelegt, es ist Mittagszeit und Kaffee und Mehlspeise befriedigen unsere Mägen. Gegen 16 Uhr erreichen wir die Marina Kornati in Biograd und beziehen das Boot. Etliche Utensilien werden aus dem Auto bzw. aus dem Schiff ausgeräumt und vice versa wieder eingeräumt. „Viele Hände, ein rasches Ende“ und bald ist die schweißtreibende Arbeit erledigt. Wir stärken uns bei Traubenmost aus meinem Garten und bummeln anschließend in die Stadt. Wir essen im Restaurant „Basilica“ zu Abend, das Essen ist nicht wirklich  gut (Suppe versalzen, Tintenfische nicht ausgenommen..). Retour an Bord „trösten“ wie uns mit einer Flasche Rotwein, um 22 Uhr findet man uns in unseren Kojen.
 
Montag, 23.9.2013 - Eröffnung
Um 6 Uhr 30 zwingt mich ein menschliches Rühren aufzustehen, es ist noch recht kühl aber sonnig. Ich krieche nochmals in die Koje, eine Stunde später ist dann endgültig Tagwache. Ich gehe noch vor dem Frühstück einkaufen, Karin kommt mir nach und nun steht einem ausgiebigen Frühstück nichts mehr im Wege. Um 10 Uhr laufen wir aus. Wir trainieren vor Biograd und machen uns mit dem jeweils zugeteilten Aufgabenbereich an Bord vertraut. Gegen 14 Uhr beenden wir unsere Trainingseinheit und kehren in die Marina zurück. Wir jausnen an Bord, nützen die guten Sanitäreinrichtungen, halten ein Nickerchen und machen uns „fein“ für den Eröffnungsabend im Marina-Restaurant. Die Crews werden vorgestellt, wir sind die einzige Damencrew und erhalten die Startnummer 9, dann geht der Run auf das sehr reichhaltige Buffet los. Als diesjähriges Geschenk erhalten alle Teilnehmer eine rote Segeltasche. Um 23 Uhr sind wir wieder an Bord, die Steirer „singen“ mit Zieharmonikaunterstützung vor dem Restaurant. Gott sei Dank liegt unser Boot weiter weg, sodass wir von diesem „Ohrenschmaus“ weitgehend verschont sind.
 
Dienstag, 24.9.2013 - 1. Wettfahrttag
Um 6 Uhr 45 stehen wir auf. Nebel hängt über dem Meer, es ist viel Tau gefallen und es herrscht völlige Windstille. Einige Crews dürften recht feuchtfröhlich den Beginn der Regatta gefeiert haben, an einem Boot hängt ein leerer Weinflaschenkarton mit der Aufschrift: „Skipper gesucht“ mit Pfeil ins Bootsinnere. Am Weg zur Morgentoilette passiere ich etliche Schiffe der „Konkurrenten“ – auf den Tischen vor dem Niedergang reihen sich leere Bierflaschen, Weinflaschen und Flaschen, deren Inhalt noch hochprozentiger gewesen sein dürfte, aneinander – da wurde schon einiges „vernichtet“.  Um 8 Uhr findet man uns beim Frühstücksbuffet im Marina- Restaurant.  Die angesagte Skipperbesprechung um 8 Uhr 30 wird einmal um ½ Stunde verschoben, da nicht alle anwesend sind!? Ein kleines Lüftchen kommt auf. Wir warten an Bord – die Mannschaft des Nebenschiffes hört lautstark schreckliche „Schnulzen“ – Geschmäcker sind verschieden – ich betrachte dies als einen Akt psychologischer Kriegsführung. Die Prüfung wird noch härter, nachdem einzelne Herren mitsingen. Um 10 Uhr motoren wir aus dem Hafen, nun beginnt das lange Warten bis zum Start – kein Windhauch ist zu verspüren, die Sonne brennt herunter.  Um 12 Uhr 30 endlich Start zur ersten Wettfahrt, zwei Runden zwischen Bojen vor Biograd. Wir schaffen einen guten Start – und auch sonst läuft es recht gut  und überqueren als zweites Boot die Ziellinie. Wir warten gut ½ Stunde bis das letzte Boot das Ziel erreicht hat, und bald darauf erfolgt der Start zur zweiten Fahrt des heutigen Tages.  Wir umrunden das Feuer von Kocerka, dann geht es um die beiden kleinen Inseln vor Biograd. Geplant war, diese Strecke zweimal zu fahren, doch wegen des geringen Windes beschließt die Rennleitung den Kurs auf einmalige Umrundung zu kürzen. Wiederum gehen wir als zweites Boot durchs Ziel. Um 17 Uhr sind wir wieder in der Marina, genießen an Bord Kaffee, Nusslikör und Bier. Dann ab in die Dusche – herrlich! 19 Uhr Abendbuffet im Restaurant, um 22 Uhr 30 krieche ich sehr müde in meine Koje, die Sonne hat mir zugesetzt.
 
Mittwoch, 25.9.2013- 2. Wettfahrttag
Um 6 Uhr 30 krieche ich aus dem Schlafsack. Es dürfte wieder ein sonniger Tag werden. Es ist dunstig und Nebelschwaden ziehen übers Wasser wie gestern früh. Wiederum ist draußen alles nass vom Tau. Nach dem Frühstück erfolgt die Skipperbesprechung. Um 10 Uhr motoren wir aus dem Hafen, um 11 Uhr 30 erfolgt der Start. Heute ist es eine Navigationsfahrt nach Sali auf der Insel Dugi Otok. Der Wind ist mäßig und wir erleben eine nette Segelfahrt. Diesmal erreichen wir als drittes Schiff das Ziel zwischen Nordhuk von Lavdara und dem Zielschiff (der Sieger ist der Betroffene). Gegen 15 Uhr liegen wir vor Muring fest im Hafen von Sali. Schnell benützen wir die nicht sehr zahlreichen Sanitäranlagen bevor noch die gesamte „Seglerflotte“ im Hafen ist. Bei einem Glas Wein erholen wir uns, die „Besatzung des „Doktorbootes“ leistet uns dabei Gesellschaft. Einer dieser drei Mann Crew ist Winzer aus dem Burgenland (Hafner) und wir testen sein Erzeugnis gegen unser Produkt aus dem Weinviertel. Beide „Säfte“ erlangen positive Bewertungen. In der Zwischenzeit sind die Vorbereitungen zum Stegfest gediehen und nun gibt es heiße Braunschweiger mit Brot, Senf und Kren.  Für die nebenan liegende Bar hat jeder Regattateilnehmer Gutscheine erhalten und kann diese im Anschluss in Coktails oder Bier eintauschen. Wie nicht anders zu erwarten, entwickelt sich ein sehr feuchtfröhlicher Abend bei ohrenbetäubender, lauter Musik. Da eine Unterhaltung mit dem Gegenüber durch die Lautstärke der Beschallung bzw. dem zunehmendem Zungenschlag nur mehr mühsam möglich ist, ziehe ich es vor, mich gegen 23 Uhr auf das Boot zurückzuziehen.
 
Donnerstag, 26.9.2013 - Freier Segeltag
Herrlicher Morgen, wir frühstücken an Bord und laufen um 9 Uhr aus. Wir sind die Ersten unterwegs, etliche Regattateilnehmer liegen noch im „Koma“. Es wird ein wunderbarer Segeltag mit Kurs zurück nach Biograd. Veronika und Brigitte lassen uns an ihrer Erfahrung und ihrem Segelkönnen teilhaben, Karin, Roswitha und ich dürfen steuern, trimmen und alles ausprobieren. Auch ich stehe einige Zeit am Steuer – es macht Spaß! Die letzte Strecke vor Biograd motoren wir um rechtzeitig in der Marina anzukommen, denn um 15 Uhr holt uns der Bus zum „Festgelände der Kroaten“ ab. Der vom Vorjahr bekannte Schotterplatz  außerhalb Biograds wird wieder angesteuert. Auch diesmal ist es ein sehr netter Nachmittag bei Meeresfrüchterisotto, Gegrilltem, Bier und Wein, Bocciamatch, Dartscheibenschießen, Russischem Kegelspiel und Nägelklopfen. Es ist bereits finster bis uns der Bus wieder zurückbringt. In einem nahen Lokal der Marina klingt der Abend bei reichlich Pelinkovac (Kräuterschnaps), den man wunderbar mit Wasser verdünnen kann und damit immer ein „volles“ Glas vorweisen kann, aus. Diverse männliche Konkurrenten  der Regatta sind wiederum schwer angeschlagen. Diesmal kehren wir erst um Mitternacht an Bord zurück.
 
Freitag, 27.9.2013 - 3. Wettfahrttag
Nach dem Frühstück um 8 Uhr gehe ich mit Karin wieder einige Kleinigkeiten einkaufen. Brigitte und Veronika sind bei der Skipperbesprechung, Roswitha arbeitet an einer Seminararbeit. Es ist diesig, bewölkt und warm, diese Nacht ist kein Tau gefallen. Wieder laufen wir um 10 Uhr aus und es beginnt das Warten auf den Wind. Die geplante Fahrstrecke wird auf Grund des mangelnden Windes geändert und dafür fahren wir zwei Kurzstrecken im Kanal von Pasman. Die erste Fahrt gelingt nicht so gut, wir kreuzen erst als sechstes Boot die Ziellinie, die zweite Fahrt ist wieder OK. Zurück in der Marina wird gepackt und weitgehend die Utensilien aus dem vollgeladenen Auto wieder an Bord geschafft. Anschließend stürmen wir die Duschen und „werfen uns in Schale“  für den letzten Abend im Marina-Restaurant mit Siegerehrung. Wir haben ein sehr gutes Ergebnis erzielt, in unserer Bootsklasse erreichten wir bei 5 WF jeweils den ersten Platz und in der Gesamtwertung werden wir sensationell Zweite! Wir freuen uns über unseren Erfolg als einzige Damen-Crew in einem Feld von 14 Booten so gut abgeschnitten zu haben. (Falls es eine Wertung im Altersdurchschnitt der Crews gäbe, hätten wir den wahrscheinlich auch gewonnen als oldies). Bald löst sich die Gesellschaft auf, einige fahren heute noch nach Hause. Wir plaudern noch mit einigen Kollegen in der lauen Nachtluft um dann gegen 22 Uhr unsere diesmal letzte Nacht auf der Barcaso anzutreten.
 
Samstag, 28.9.2013 – Heimreise
Um 7 Uhr sind wir aus den Betten, frühstücken, letzte Utensilien einpacken, Boot putzen, alle helfen zusammen und um 9 Uhr 15 brechen wir zur Heimfahrt auf. An der Raststätte Dobra gönnen wir uns wieder Kaffee und Kuchen. Ich kann Kaiserlinge, Herrenpilze und Käse erstehen. Gegen 15 Uhr erreichen wir Graz, um 18 Uhr sind Roswitha und ich wieder in Wien. Es war eine sehr schöne Segelwoche und bis zum nächsten Jahr
 
Gisela Hofmann